BVB / FREIE WÄHLER beantragt zur kommenden Sitzung der Bernauer Stadtverordnetenversammlung die Eingehung einer Städtepartnerschaft mit einer ukrainischen Stadt.
Durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ist es zur größten humanitären Katastrophe in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg gekommen. Das Land erfährt ein unermessliches Ausmaß an Toten auch unter der Zivilbevölkerung nebst infrastruktureller Zerstörung und wirtschaftlicher Schwächung. Der weitere militärische Verlauf ist ungewiss. Zugleich ist eine unbändige Entschlossenheit in der ukrainischen Bevölkerung nach Unabhängigkeit, kultureller Selbstständigkeit und Bindung an Europa zu verspüren.
Über eine Million ukrainische Flüchtlinge haben den Weg nach Deutschland gefunden. Dabei kommen sehr viele in Brandenburg an. Die Welle der Solidarität in unserem Bundesland und gerade in Bernau war und ist enorm. Nicht nur wurden die Geflüchteten herzlich aufgenommen, es wurden auch zahlreiche Fahrten an die polnisch-ukrainische Grenze privat organisiert, um humanitäre Hilfe zu leisten. Viele Bernauer haben daran mitgewirkt und mit der Ukraine-Hilfe der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal befindet sich in Bernau eine der größten und erfahrensten „Kompetenzzentren“ der koordinierten Unterstützung überhaupt.
Erst jüngst hat Bundespräsident Steinmeier bei seinem Besuch in der Ukraine für mehr Städtepartnerschaften als Zeichen der Solidarität und Ausdruck bilateralen Austausches geworben.
Zum Antrag erklärt Fraktionsvorsitzende Anette Kluth: „Städtepartnerschaften erleichtern den kulturellen, sportlichen und Jugend-Austausch. Sie sind eine gute Möglichkeit, das friedliche Miteinander zu stärken.“
So verfügt die Stadt Bernau derzeit über drei Partnerstädte. Aufgrund der gestiegenen Bevölkerungszahl und hinzugekommenen Ortsteile könnte inzwischen eine vierte Partnerschaft auch praktisch mit Leben erfüllt werden.
Landtagsabgeordneter Péter Vida, der auch Stadtverordneter in Bernau ist, fasst das Anliegen des Antrages wie folgt zusammen: „Angesichts der Not in der Ukraine, der beispielgebenden Solidarität der Bernauer Bevölkerung und der voranschreitenden europäischen Integration soll sich unsere Stadt um eine ukrainische Partnerstadt bemühen.“
31.10.2022